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Widder-Kaninchen-Dreamland - Kaninchen Krankheiten


Die häufigsten Kaninchenkrankheiten  

Das Kaninchen gilt in der allgemeinen Meinung als ein anspruchsloses und robustes Tier, das nie erkrankt. Das ist jedoch ein Irrglaube. Tatsächlich ist es so, dass Kaninchen an den gleichen Erkrankungen wie Menschen leiden können. Angefangen von Schnupfen bis hin zu Diabetes.

Im Folgenden sollen die am häufigsten vorkommenden Krankheiten beschrieben werden, an denen Kaninchen erkranken können.

Für all diese Krankheiten gilt jedoch das Gleiche. Bei Verdacht auf Erkrankung ist ein Tierarzt aufzusuchen, der die Diagnose stellt und entsprechend behandelt. Von einer Selbstmedikation ist dringend abzuraten. Im Zweifel schadet sie mehr, als dass sie nützt.

1. Virusinfektionen

Die am meisten bekannten Virusinfektionen beim Kaninchen sind wohl die Myxomatose und die so genannte Chinaseuche (RHD). Beide Krankheiten verlaufen tödlich. Eine Behandlung ist so gut wie unmöglich. Der beste Schutz gegen eine Infektion und eine gewisse Überlebenschance besteht aus regelmäßigen Schutzimpfungen gegen beide Erreger. Das gilt sowohl für die Übertragung durch Stechmücken als auch durch kontaminiertes Futter für Wohnungskaninchen.

a. Myxomatose:
Die Anzeichen der Krankheit sind nicht einheitlich, da sie von der Virulenz des Virusstammes und der Empfänglichkeit der Kaninchen abhängen.
Typische Krankheitsanzeichen sind:
- Entzündungen und Schwellungen an den Augen
- Augenausfluss
- Bildung von Myxomen (Unterhautödemen)

Das Virus ist im Übrigen sehr widerstandsfähig. So übersteht es ohne große Probleme Trockenheit und Kälte. Eine erfolgreiche Bekämpfung ist durch Erhitzung gegeben. Es ist daher bei Befall von Myxomatose vor der Anschaffung eines neuen Kaninchens zu bedenken, dass der Erreger unter optimalen Bedingungen noch 6 Monate lang in der Umgebung überleben und das neue Kaninchen infizieren kann. Für den Menschen ist das Virus jedoch nicht ansteckend. Bei der Schutzimpfung empfiehlt es sich, diese in den Monaten März/ April und dann wieder im September/ Oktober durchzuführen. Wichtig ist auch bei der erstmaligen Impfung die Durchführung der Grundimmunisierung. Das bedeutet, nach dem ersten Impfen gegen Myxomatose erfolgt nach vier Wochen eine Auffrischimpfung. Erst dann ist die Grundimmunisierung gegeben.

b. RHD
Die auch unter dem Namen Chinaseuche bekannte Krankheit wird ähnlich wie die Myxomatose übertragen. Durch kontaminiertes Futter, Parasiten und Stechmücken. Krankheitsanzeichen sind:
- beschleunigte Atmung
- Fressunlust
- Apathie
- allgemeine Störungen des Allgemeinbefindens
- keinerlei Anzeichen, dann plötzlicher Tod

Erreger der RHD ist ein Calicivirus von besonderer Widerstandskraft (bleibt bei 4°C bis 225 Tage infektionsfähig). Neben Kaninchen sind davon auch Feldhasen bedroht, andere Tiere wie Katzen, Hunde und auch der Mensch können sich nicht anstecken. Eine Behandlung einmal erkrankter Tiere ist so gut wie aussichtslos. Einziger Schutz bietet eine jährlich aufzufrischende Impfung gegen RHD. Diese kann mit der Myxomatoseimpfung kombiniert werden.

2. Protozoen- Infektionen

a. Kokzidiose

Kokzidien sind wirtsspezifische Parasiten, die im Darmkanal leben. Es sind 7 verschiedene Arten bekannt. Am gefürchtetsten ist hierbei die Kokzidienart, die Leber und Gallengänge befällt. Ein Befall mit dieser Kokzidienart führt in der Regel zum Tod des Kaninchens.

Die Übertragung und Verbreitung der Kokzidien findet meistens in Haltungen statt, die an mangelhafter Hygiene leiden. Umso wichtiger ist daher auch bei der Behandlung die gründliche Desinfektion des Stalls und des Auslaufs der erkrankten Kaninchen. Eine mit ordentlichen Hygienestandards geführte Haltung ist jedoch der beste Garant dafür, dass keine Kokzidien eingeschleppt werden. Eine Kotuntersuchung von Neuankömmlingen vor der Vergesellschaftung mit einem vorhandenen Tier ist zwingend angezeigt, um eine Ansteckung zu vermeiden. Bei Befall mit Kokzidien ist der Gang zum Tierarzt unausweichlich. Die Stallgegenstände und sonstigen Gebrauchsgegenstände der Kaninchen müssen auch während der Behandlung entweder entsorgt oder täglich desinfiziert werden. Die Behandlung ist relativ langwierig, denn der Reifezyklus der Kokzidien beträgt zwischen 10 und 14 Tage. Die Überlebensfähigkeit der Parasiten ist sehr hoch. Bei Desinfektion mit heißem Wasser ist diese nur gegeben, wenn die Temperatur des Wassers bei 80°C liegt. Nach abgeschlossener Behandlung wird eine neuerliche Kotuntersuchung als Kontrollmaßnahme empfohlen.

Krankheitsanzeichen sind:
- Durchfall (oft schleimig bis galleartig)
- Fressunlust und rasches Abmagern
- Wasserverweigerung
- Aufgeblähter Bauch
- Sekundärerkrankungen durch schwaches Immunsystem (z.B. Pilzinfektionen)

Auch bei dieser Krankheit ist es bei Verdacht besser, einmal zuviel zum Tierarzt zu gehen als einmal zu wenig. Vor allem für Jungtiere besteht aufgrund der Abmagerung eine große Gefahr, bei Nichtbehandlung zu sterben.

b. Enzephalitozoonose
Diese im Volksmund auch gerne als Schiefkopf bezeichnete Krankheit wird durch den Erreger Encephalitozoon cuniculi (E.C), einem einzelligen Parasiten ausgelöst. Die Übertragung erfolgt über den Kontakt mit Urin von infizierten Tieren. Man geht davon aus, dass ca. 80 % der Kaninchenbestände mit diesem Erreger infiziert sind. Aber auch Meerschweinchen, Ratten und Mäuse können diesen Erreger in sich tragen.

Krankheitsanzeichen sind:
- Kopfschiefhaltung
- Lähmungen
- Gleichgewichtsstörungen und fehlende Koordination
- Sichdrehen um die eigene Achse oder Seitenlage
- Veränderte Blutwerte (v. a. im Bereich der Nierenwerte)>

Ein Nachweis, ob ein Tier an E.C. erkrankt ist, ist am lebenden Tier nicht eindeutig möglich. Blutwerte und ein Antikörpertest lassen aber meistens eindeutige Rückschlüsse zu. Die Behandlung muss unverzüglich nach Auftreten der ersten Krankheitsanzeichen erfolgen und ist langwierig. Da der Erreger vor allem Schäden im zentralen Nervensystem anrichtet, sind die Chancen auf symptomfreie Gesundung nur bei rascher Behandlung gegeben. Unbehandelt führt diese Erkrankung zum Tod des Kaninchens. Bei einmal erkrankten Kaninchen ist zu bedenken, dass sie stets Träger dieser Erreger sein werden. Für den normalen und gesunden Menschen bedeutet diese Erkrankung aber kein Gesundheitsrisiko. Vor allem, wenn ein gesundes Maß an Hygiene eingehalten wird. Umfangreichere Ausführungen unter www.birgit-drescher.de

3. Ernährungsbedingte Zahnprobleme

a. Allgemein Zähne

Da die Zähne des Kaninchens ständig wachsen, muss durch die Ernährung gewährleistet sein, dass sich die Zähne durch diese von allein abnutzen, sodass ein Besuch beim Tierarzt und ein Zähnekürzen nicht notwendig wird.

Eine ideale Zahnabnützung ist bei einer rohfaserreichen Ernährung, kombiniert mit Nagematerial, gegeben. Dazu zählt die Fütterung mit Heu, Gräsern und Knabberzweigen. Keinerlei Einfluss auf das Abnutzungsverhalten der Zähne haben die Fütterung von trockenem Brot oder Trockenfutter. Den Ungläubigen sei an dieser Stelle ans Herz gelegt, den Selbsttest zu starten und zu schauen, was passiert, wenn man sich selbst ein trockenes Stück Brot zu Munde führt. Es wird durch den Speichel weich und ohne Probleme essbar. Abnutzungsprobleme bei den Backenzähnen sind am weitesten verbreitet. Es kann zu scharfen Spitzen kommen, die Zunge, Zahnfleisch und Backe verletzen.

Erste Anzeichen sind:
- leichtes Sabbern beim Fressen
- verlangsamtes Fressen
- verminderte Heuaufnahme
- Nahrungsverweigerung

Die Zahnspitzen können vom Tierarzt mechanisch gekürzt werden. Sehr geübte Tierärzte können diesen Eingriff sogar gänzlich ohne Narkose durchführen. Bei Auftreten von Abnutzungsproblemen der Zähne sollten die Fütterungsgewohnheiten des Tieres kritisch überdacht werden. Regelmäßige Zahnkontrollen sind zusätzlich erforderlich.

b. Besondere Zahnprobleme
Neben der Problematik von Zahnspitzen können aber auch Probleme mit verlängertem Wurzelwachstum auftreten. Im Unterkiefer ist dann von außen eine Schwellung zu ertasten oder am Röntgenbild auszumachen. Nicht selten gesellt sich bei diesem Krankheitsbild, bedingt durch die Nähe zum Sehorgan, eine Bindehautentzündung oder ein verstopfter Tränenkanal hinzu.

Tränende Augen sind die Folge gesteigerter Tränenproduktion als Reflex auf Mundhöhlen- oder Knochenschmerz durch Überwachstum der Wurzeln und eventuell auch durch Abzessbildung in diesem Bereich oder durch die Verlegung des Tränennasengangs durch zu lange Wurzeln der oberen Schneidezähne oder der Mahlzähne. Die blockierten Tränennasengänge verstopfen und entzünden sich. In den Augenwinkeln bildet sich Eiter.

Durch infizierte Wunden in den Zahnfächern bilden sich Abzesse an den Zahnwurzeln. Diese kapseln sich ab und können den Kieferknochen schädigen. Zudem sind sie sehr schmerzhaft für das Tier. Hier sollten auf alle Fälle Röntgenaufnahmen vom Kopf des Tieres gemacht werden, um Aussagen über die Prognose und Sinnhaftigkeit einer Behandlung machen zu können. Leider haben Abzesse an dieser Stelle die Tendenz, immer wieder zu kommen. Eine Behandlung und Gebisssanierung ist langwierig. Nicht selten kommt es vor, dass ein Tier nach jahrelangem Kampf schließlich erlöst werden muss.

4. Bakterielle Infektionen
Pasteurellose

Die Pasteurellose wird auch oft als Kaninchenschnupfen bezeichnet. Dieser Schnupfen ist mit dem normalen Schnupfen nicht zu vergleichen. Die Erreger des Kaninchenschnupfens sind Bakterien mit dem Namen Pasteurella multocida. Bezeichnend für die durch diese Erreger ausgelöste Erkrankung ist, dass die Krankheit nur ausbricht, wenn verschiedene immunsystemschwächende Faktoren wie hohe Bestandsdichte, Stress, Zugluft zusammentreffen. Es kann daher auch vorkommen, dass in einem Bestand Tiere diesen Erreger in sich tragen, ohne sichtlich daran zu erkranken. Der Erreger befindet sich hauptsächlich in der Nasenschleimhaut und kann mittels Nasentupferprobe im Labor nachgewiesen werden. Meist tritt der Erreger jedoch nicht allein auf, sondern wird durch andere Erreger wie Bordetella bronchiseptica begleitet, welche die Behandlung und Heilungschancen zusätzlich erschweren.

Krankheitsanzeichen sind:
- wässrig-eitriger Nasenausfluss
- verklebt-verkrustete Nasenöffnungen
- Niesen
- schwere Atmung


Da diese Krankheit unbehandelt schnell zum Tod des erkrankten Kaninchens führen kann, ist ein Gang zum Tierarzt bei dem Vorliegen auch nur eines dieser Krankheitsanzeichen unvermeidlich und keineswegs übertriebene Vorsichtsmaßnahme, denn letztendliche Sicherheit, ob es sich um den zu Recht gefürchteten Kaninchenschnupfen handelt oder doch bloß einen normalen Schnupfen, kann nur ein Tierarzt nach einer Nasentupferprobe mit anschließender Keimanalyse im Labor feststellen.

5. Krankheiten des Verdauungstraktes
Durchfall gehört zu den häufigsten Symptomen bei Kaninchen. Die Ursachen hierfür können vielseitig sein. Von falschem Futter bis hin zu einer ernsthaften Erkrankung. Bei Durchfall empfiehlt es sich, sofort eine Heu- Wasser-Diät einzulegen. Durchfall, der auf falscher Fütterung basiert, bessert sich dann meistens innerhalb von 24 Stunden. Sollte der Durchfall jedoch nach 24 Stunden nicht verschwunden sein und das Kaninchen weitere Symptome zeigen, ist ein Tierarztbesuch unausweichlich.

Sollte der Kot sehr intensiv und anders als sonst riechen, ist der Tierarzt sogar noch innerhalb der 24 Stunden aufzusuchen. Bei häufiger vorkommendem Durchfall, der jedoch stets mit einer Heu-Wasser-Diät kuriert zu sein scheint, stellt sich die Frage nach einer Umstellung der bisherigen Ernährung des betroffenen Kaninchens. Insbesondere von der Verfütterung von getreidehaltigem Trockenfutter ist spätestens dann Abstand zu nehmen, da dieses aufgrund des Getreides die Entstehung von Durchfall begünstigt. Blähungen mit verstopfungsähnlichen Symptomen sind bei Kaninchen auch sehr verbreitet. Auch hier sollte umgehend der Tierarzt aufgesucht werden, da das Kaninchen unter starken Schmerzen leidet. Die Blähungen des Kaninchens sind mit denen des Menschen nicht zu vergleichen. Beide Symptome können jedoch auch Anzeichen einer schwerer wiegenden Erkrankung sein.

Zwei möglicherweise tödlich verlaufende Krankheiten bei Ausbleiben der Behandlung werden im Folgenden beschrieben:
a. Trommelsucht
Unter Trommelsucht versteht man Gasbildungen im Magen durch Futtergärung, besonders nach Aufnahme von Getreide bzw. getreidehaltigem Trockenfutter oder feuchten und erhitztem Grünfutter. Krankheitsanzeichen sind:
- Blähung des Magens
- Vorwölbung in den Brustraum
- Atemnot

Unterstützend zu einer durch den Tierarzt angeordneten Behandlung sollte über einen Zeitraum von ca. sieben Tagen eine reine Heu-Wasser-Diät eingehalten werden. Keinesfalls sollte in dieser Phase mit Rotlicht gearbeitet werden, da Wärme die Gärprozesse im Verdauungstrakt beschleunigt und die Probleme verschlimmert.

b. Magenverstopfung
Die Magenverstopfung ist umgangssprachlich auch unter dem Namen Haarballenbildung bekannt. Sie entsteht durch die Bildung von Ballen unverdaulicher, faserreicher Stoffe aus Haaren, Teppichfasern, Trockengrasstängeln usw. im Magen.

Krankheitssymptome sind:
- Fressunlust
- Apathie
- Gewichtsverlust
- verminderter bis kein Kotabsatz
- Unruhe, ständiges Wechseln der Liegeposition

Da eine Magenverstopfung lebensbedrohlich und sogar tödlich enden kann, ist auch hier unverzüglich ein Tierarzt aufzusuchen. Unter Umständen kann sogar die operative Entfernung des Haarballens notwendig werden. Unterstützende Behandlungen sollten nur nach Absprache mit dem Tierarzt durchgeführt werden. Als vorbeugende Maßnahme empfiehlt es sich, in Zeiten des Fellwechsels den natürlichen Abgang der Haare mit einer entsprechenden Ernährung zu unterstützen. Bewährt hat sich hier die zusätzliche Fütterung von Kiwi und Ananas, die wegen des Wirkstoffs Bromelin den natürlichen Abgang verschluckter Haare unterstützen. Auch sollte ein regelmäßiges Bürsten vor allem von langhaarigen Kaninchen in dieser Zeit erfolgen.

Fazit:
Wie kann ich verhindern, dass mein Kaninchen überhaupt erkrankt?
Angesichts der doch erschreckend vielen Krankheitsbilder beim Kaninchen fragt sich jeder Halter, was er tun kann, um eine Erkrankung seiner Kaninchen am besten zu verhindern. Diese Frage lässt sich beantworten, indem man folgende Faktoren beachtet:
■ artgerechte Ernährung,
■ Frischfutter und viel Heu,
■ ausreichend Bewegung durch viel Auslauf und Haltung mit einem Partnertier
■ regelmäßiges Impfen,
■ Hygiene
■ Routineuntersuchungen beim Tierarzt
■ Kein unnötiges Herumtragen der Tiere, um Stürze und Frakturen zu vermeiden

Es ist Tatsache, dass vor allem Verdauungs- und Zahnprobleme hauptsächlich durch falsche Fütterung entstehen und durch eine entsprechende ungünstige genetische Veranlagung diese Problematik auch noch verschärft wird.

Beachtet man jedoch diese Grundregeln bezüglich der Bedürfnisse von Kaninchen, hat man eine gute Basis geschaffen, um das Entstehen von Krankheiten im Kern zu verhindern.

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